Warum sollten wir keine Milch trinken?

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Warum sollten wir keine Milch trinken?

Habt ihr euch schon mal gefragt, warum die Kuh eigentlich Milch gibt? Kühe sind wie wir Menschen Säugetiere und geben Milch aus demselben Grund wie Frauen: als Nahrung für ihre Babys. Kühe geben also nicht einfach so Milch. Sie geben nur dann Milch, wenn sie schwanger waren und ein Kälbchen haben. Kuhmilch ist also nichts anderes als Muttermilch.

Da der Bauer die Milch an uns Menschen verkaufen will, ist jeder Liter, den das Kälbchen trinkt, ein Liter für den er kein Geld bekommt. Außerdem sind die Kühe mittlerweile so gezüchtet, dass die Milch einen besonders hohen Milchfettgehalt aufweist. Die Verdauungsorgane der Kälbchen sind darauf nicht eingeichtet und das Infektionsrisiko wäre zu hoch. Daher wird das Kälbchen kurz  nach der Geburt von seiner Mutter getrennt und allein oder mit anderen Kälbchen in winzige Ställe gesperrt. Dies geschieht meist schon nach 24 bis 72 Stunden [1]. Diese Trennung ist für die sozialen und sensiblen Tiere immer traumatisch ist.

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Traumatische Trennung von Mutter und Kälbchen

Männliche Kälber werden getötet

In der Milchindustrie sind zudem die männlichen Kälber nicht von Nutzen, da sie nicht in der Lage sind Milch zu produzieren. Deshalb werden viele von ihnen  direkt erschossen, getötet und entsorgt. Die, die nicht erschossen werden, werden 3 bis 18 Wochen lang mit Milchersatz gemästet und dann für Kalbfleisch getötet. Sie werden noch als Babys kopfüber aufgehängt und ihnen wird die Kehle durchgeschnitten. Die Kalbfleischindustrie würde ohne die Milchindustrie vermutlich nicht existieren.

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Bilder aus der Kälberschlachtung

Die Kälbchen, die nicht für Kalbfleisch getötet werden, werden an die Fleischindustrie verkauft, um dort getötet zu werden sobald sie ausgewachsen sind.

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Videos aus dem Schlachthof

Wenn das Kälbchen weiblich ist, hat es leider auch kein wirklich besseres Schicksal. Es wird ebenfalls innerhalb weniger Stunden nach der Geburt der Mutter weggenommen. Danach erwartet sie das gleiche Martyrium wie die Mutter.

Wie schon oben erwähnt geben Kühe nur dann Milch, wenn sie gerade ein Kalb geboren haben. Diese Phase des Milchflusses nennt man übrigens Laktation. Nach der Geburt des Kalbes steigt die Milchmenge der Kuh bis zur sechsten Woche stetig an, danach fällt sie langsam wieder ab. Das liegt daran, dass das Kälbchen in der Natur nach einer gewissen Zeit auch schon anderes Futter aufnehmen kann und nicht mehr so viel Milch benötigt.

Wiederholte künstliche Befruchtung

Etwa sechs bis acht Wochen nach der Geburt werden die Kühe dann wieder geschwängert [2]. Wer jetzt an glückliche Kühe und Bullen auf der Weide denkt, liegt leider komplett falsch. Die Besamung geschieht fast ausschließlich durch gewaltsame künstliche Befruchtung. Dabei steckt der Bauer eine Hand in das Rektum der Kuh und führt dann mit der anderen Hand eine lange metallische Besamungsspritze in die Scheide der Kuh ein. Mit der Hand im Rektum führt er dann die Besamungsspritze zum  Gebärmutterhals und spritzt den Samen in die Gebärmutter [3]. Dieser Vorgang ist für die Kühe nicht angenehm und wenn man das gleiche mit einer Frau machen würde, würde man von Vergewaltigung sprechen.

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Künstliche Befruchtung durch den Bauern

Aber Milchkühe werden nicht als Lebewesen begriffen, deren Bedürfnisse zählen oder denen der Menschen ähnlich wären, sondern als Produktionseinheiten die möglichst viel Ertrag erzielen müssen, um rentabel zu sein. Daher unterliegen die Kühe in der Milchindustrie einem lebenslangen Kreislauf von Trächtigkeit und Laktation. Ab dem zweiten Lebensjahr beginnt für die Kühe die Dauerschwangerschaft. Sie sind wie Menschen neun Monate lang schwanger. Sie werden also jedes Jahr künstlich befruchtet und sind fast ununterbrochen schwanger, damit sie unterbrochen Milch geben können. Im Durchschnitt bekommt eine Kuh in Deutschland etwa jedes Jahr ein Kalb [2].

Hochgezüchtete Milchmaschinen

In der Natur würde die Kuh nur so viel Milch produzieren, wie ihr Kälbchen braucht. Aber Milchkühe wurden so selektiv gezüchtet, dass sie heute das vierfache an Milch produzieren. Von knapp über 2000 Liter pro Kuh stieg die Milchleistung auf über 8000 Liter pro Kuh pro Jahr an [4]. Die Kühe werden für die Milchproduktion bis an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit gebracht.

Eiter und Blut in der Milch

Um die Milch abzupumpen werden sie zweimal täglich an die Melkmaschine angeschlossen. Diese Übernutzung ihrer Euter führt häufig zu schmerzhaften Infektion, wie zum Beispiel Entzündungen ihrer Euter. Die Krankheit, die auch Mastitis genannt wird, gehört zu den häufigsten Gründen, aus denen Landwirte ihre Kühe vorzeitig schlachten lassen. Dadurch gelangen Eiter und Blut mit in die Milch, die die Menschen dann trinken. Es gibt sogar eine EU Verordnung, die regelt, wie viele Eiterzellen in der Milch vorhanden sein dürfen. Milch darf in Deutschland mit einem Eiteranteil von maximal 400.000 Zellen/ml verkauft werden. Und auch wenn der Eiter durch die Pasteurisierung der Milch nicht mehr infektiös ist, so kann er doch nicht herausgefiltert werden. Und die Vorstellung von Eiter in der Milch, im Joghurt oder im Käse ist nicht gerade appetitlich.

Schlachtung nach 4 – 5 Jahren

In der Natur können Kühe bis zu 25 Jahre alt werden, in der Industrie sterben sie nach nur vier bis fünf Jahren. Wenn ihre „Milchleistung“ sinkt, sie zu schwach werden, sie immer häufiger an Euterentzündungen leiden oder ausgemergelt sind, werden sie geschlachtet. Dies geschieht häufig während sie schon wieder schwanger sind. Es wird also auch das ungeborene Kalb mit getötet. Sie ersticken qualvoll im Mutterleib.

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Ungeborene Kälbchen ersticken bei Schlachtung qualvoll im Mutterleib

Milchkühe sind also in einem höllischen Kreislauf aus unfreiwilliger Schwängerung und unfreiwilliger Milchproduktion gefangen.

Ganzjährige Anbindehaltung in kleinen Betrieben

Auch die Haltung der Milchkühe ist häufig nicht so, wie die Werbung auf der Milchverpackung uns das glauben lassen möchte. Denn wer denkt, dass es den Milchkühen vom kleinen Bauernhof ums Eck, geht es besser, den muss ich leider enttäuschen. Denn rund ein Viertel aller Milchkühe in Deutschland wird in ganzjähriger Anbindehaltung gehalten. Das bedeutet die Kühe sind das ganze Jahr über im Stall angebunden. Dies ist überwiegend in kleinstrukturierten Regionen in Süddeutschland der Fall. [5]

Besonders bei kleineren Betrieben und im Bergegebiet in Süddeutschland ist die Anbindehaltung aufgrund der niedrigeren Bestandsgrößen häufig. Bayern, Baden-Württemberg und die entsprechenden Landesbauernverbände lehnen ein gesetzliches Verbot der ganzjährigen Anbindehaltung ab. [5]

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Anbindehaltung in der Milchindustrie

Circa 70 Prozent der Kühe werden in sogenannten Laufställen gehalten. Diese werden von der Tierindustrie als besonders „kuhfreundlich“ angepriesen. In Wahrheit stehen sie jedoch den ganzen Tag auf hartem Spaltenboden und bekommen davon schmerzende Beine und Klauen. In den meist zu kleinen und harten Liegeboxen bekommen sie Liegeschwielen und Abszesse. Auch die Weide sehen die Kühe höchstens 5 von 12 Monaten im Jahr. Die restliche Zeit verbringen sie im Stall. [6]

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Videoaufnahmen vom „Bauern von nebenan“

Milch und Käse machen süchtig

Der Grund, warum wir trotz all dieser ethischen Bedenken so schwer auf Milch, Käse und andere Milchprodukte verzichten können, ist, dass Milch süchtig macht. Das liegt am Casomorphin welches in der Natur die Bindung zwischen Mutter und Kalb stärken und das Kälbchen beruigen soll. Casomorphin ist ein Peptid, das bei der Verdauung der Milchproteine entsteht. Es ist den Opiaten ähnlich und hat eine beruhigende Wirkung.

Abgesehen davon gibt es zahlreiche Beweise, die auf einen Zusammenhang zwischen dem Konsum von Milchprodukten und einer Reihe schwerwiegender gesundheitlicher Bedenken schließen lassen, so etwa verschiedene Formen von Krebs, Fettleibigkeit, Magen-Darm-Störungen und Osteoporose (Lest hier mehr darüber). [7]

Fazit

Warum sollten wir keine Milch trinken? Die Milchindustrie stellt eine grausame Lebensumgebung für die Kühe und Kälber dar. Kühe werden immer wieder künstlich geschwängert. Kälber werden von ihren Müttern getrennt und getötet. Und wofür das alles? Für Milch, Joghurt, Butter und Käse? Ist es das wirklich wert?

Habt ihr euch schon mal gefragt, warum wir als ausgewachsene Menschen überhaupt noch Muttermilch trinken? Und dazu noch die Muttermilch einer anderen Spezies?! Kein anderes Lebewesen auf diesem Planeten tut so etwas.

Und habt ihr euch schon mal gefragt, wer eigentlich auf die Idee gekommen ist, Milch von Kühen zu trinken? Ihr würdet euch doch niemals unter eine Kuh legen und selbst am Euter saugen, oder? Und warum trinken wir ausgerechnet Kuhmilch? Warum nicht Schweinemilch, Pferdemilch oder Hundemilch?

Wir benötigen als erwachsene Menschen keine Muttermilch mehr. Dass 75 Prozent der Weltbevölkerung keine Milch vertragen, unterstreicht diesen Fakt noch mehr. Wir vertragen sie nur, weil wir, seitdem wir Babys sind, kontinuierlich Milch und Milchprodukte zu uns nehmen. Wir wurden also nie wirklich abgestillt. Der ständige Konsum dieses Wachsumsgetränks kann zudem zu gesundheitlichen Problemen führen.

Findet ihr nicht, es ist an der Zeit endlich erwachsen zu werden und aufzuhören Muttermilch zu trinken?

Quellen:

[1] https://www.dialog-milch.de/trennung-von-kuh-und-kalb/

[2] https://m.tagesspiegel.de/wissen/aha-warum-gibt-die-kuh-staendig-milch/

[3] https://www.agrarheute.com/tier/rind/rinder-nachzucht-so-gelingt-kuenstliche-besamung-529407

[4] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/153061/umfrage/durchschnittlicher-milchertrag-je-kuh-in-deutschland-seit-2000/

[5] https://www.bayerischerbauernverband.de/anbindehaltung

[6] https://www.landwirtschaft.de/landwirtschaft-verstehen/wie-arbeiten-tierhalter/haltungsformen-fuer-milchkuehe/

[7] https://medizin-heute.net/neue-studie-kaese-macht-genauso-suechtig-wie-harte-drogen

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